Was du beschreibst, passt sehr gut zu dem, was als Exploding-Head-Syndrom (EHS) bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine gutartige Parasomnie, die typischerweise beim Einschlafen oder Aufwachen auftritt und als plötzlicher, extrem lauter Knall wahrgenommen wird. Die Episode ist kurz, schmerzlos und hinterlässt häufig vegetative Reaktionen wie Herzklopfen, was die Situation zusätzlich beunruhigend wirken lässt. Wichtig ist: EHS gilt in der Regel nicht als gefährlich, sollte aber ärztlich abgeklärt werden, damit andere Ursachen wie Ohrprobleme, Migränevarianten oder seltene neurologische Störungen ausgeschlossen werden. Sprich daher mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt über eine Überweisung zu HNO oder Neurologie und — falls nötig — in ein Schlaflabor. Dabei helfen dir ein kurzer Ereignisbericht und ein zweiwöchiges Schlafprotokoll mit Uhrzeit, Auslösern und Koffein-/Alkoholkonsum.
Parallel kannst du pragmatische Maßnahmen testen, die vielen Betroffenen Linderung verschaffen. Dazu zählen eine konsequente Schlafhygiene, regelmäßige Zubettgehzeiten, gedimmtes Licht in der letzten Stunde, Reduktion von abendlichem Medien- und Koffeinkonsum sowie ein ruhiges, kühles Schlafzimmer. Entspannungsverfahren wie langsames Zwerchfellatmen, progressive Muskelentspannung oder eine kurze Body-Scan-Meditation direkt im Bett können die Einschlafphase „entdramatisieren“. Manche berichten außerdem von weniger Episoden, wenn sie Lärmquellen minimieren, Ohrstöpsel vermeiden und stattdessen leises gleichmäßiges Hintergrundrauschen (z. B. Lüfter) nutzen, weil Mikrogeräusche nicht mehr als „Schreckreiz“ wahrgenommen werden.
Eine gut strukturierte, fachlich fundierte Übersicht findest du hier:
https://europaem.eu/de/exploding-head-syndrome/. Die Seite fasst Symptome, mögliche Auslöser, Abgrenzung zu anderen Störungen sowie gängige, eher konservative Behandlungsansätze verständlich zusammen. Nimm die Informationen als Orientierung, aber triff therapeutische Entscheidungen gemeinsam mit medizinischen Fachleuten, da Medikamente wie Blutdrucksenker oder Antidepressiva nur in Einzelfällen und nach sorgfältiger Abwägung sinnvoll sind. Wenn du magst, gib in der Runde später ein kurzes Update zu Diagnostik und Maßnahmen – viele profitieren von Erfahrungsberichten, und du bekommst im Zweifel weitere gezielte Tipps.