Ich denke die Größenordnung bezieht sich auf die Reichweite der Kräfte (stehen teilweise im Skript) und nicht auf die eigentliche Stärke der Kräfte. Die Kräfte selber sind ja immer proportional zum Abstand der Teilchen (wenn man mal von den kovalenten Bindungen absieht), z.B. bei den Dipolen:
"everything happens to be E = -C/r^6" - diese Beziehung gibts für sämtliche Fälle tabelliert (Ion-Ion, perm. Dipol-Ion, etc.), hab ich aber nicht bei der Hand.
Im Vakuum:-van der Waals Kräfte, bestehen aus
+ anziehenden Dipol-Wechselwirkungen [1. Keesom-Kraft = permanenter Dipol-permanenter Dipol, also die Interaktion zwischen 2 polaren Molekülen. Diese ist umgekehrt proportional zur Temperatur; 2. Debye-Kraft = perm. Dipol-induzierter Dipol, diese ist von der Temperatur unabhängig; 3. Londonkraft/Dispersionskraft = induzierter Dipol-induzierter Dipol, also die Interaktion zwischen 2 unpolaren Molekülen.] und
+ abstoßenden Coloumb-WW (dabei ist hier die elektrostatische Abstoßung der Elektronen gemeint, Pauli-Prinzip: Ausweichen der Elektronen in höher-energetische Orbitale).
Anziehung laut Skript bei ca.
10-50nm, Abtoßung im Angströmbereich, ab ca.
0,01-1nm (ich glaube eher 0,1-1nm) und darunter (Länge kovalenter Bindungen/Ionenbindungen wären 0,15-0,24nm)
-Coloumb-Kräfte (Ladungen), laut Skriptum nur anziehend
Im Wasser: gelten genauso die obigen plus die folgenden:
anziehend:
-Wasserstoffbrückenbindungen, Länder der Bindung 0,26-0,30nm, Reichweite der Anziehung weiß ich nicht
-hydrophobe "WW",
~1nm, laut anderer Folie von Prof. Reimhult kleiner gleich 0,5nm
abstoßend:
-EDL (electric double layer force, die Ionen in der "diffuse double layer" eines Partikels stoßen die Ionen in der anderen "diffuse double layer" eines anderen Partikels ab),
2nm-sterische Effetke, wenn das Wasser zwischen der Nadel und der Probe verdrängt werden muss,
<3nm-Hydrations-Kräfte, wenn die Hydrathülle von hydrophilen Molekülen ersetzt wird (ich nehme an, auch wegen der ankommenden Nadel),
<3-5nm"Wo sind diese Kräfte größer", naja die die es im Vakuum nicht gibt sind im Wasser größer *hust, komische Frage vom Prof, hust*, und bei den vdW-Kräften würde ich sagen, die sind auch im Wasser größer, weils einfach polares Wasser gibt und nicht nur unpolaren, aufgedampften Kohlenstoff. Andersrum werden die vdW selbst vom Wasser abgeschirmt, wenn man die vdW zwischen Nadel und Probe betrachtet. Ansichtssache

Die Coloumb-Kräfte werden im Wasser um den Faktor der Permittivität (=Dielektrizitätskonstante) schwächer sein, da sie abgeschirmt werden:
http://www.uic.edu/classes/phys/phys461 ... es3_aa.htmUnter dem link findet man auch schön die Abhängigkeit der Bindungsstärke vom Radius für die wichtigsten Fälle.
Ps: Ich finde es witzig, dass es anscheinend immer noch keine allgemein bekannte Definition der vdW-Kräfte (auf unserer Uni) gibt. Der englische Wikipedia-Artikel ist da ganz hilfreich, auch wenn er den Unterschied zw. Keesom-Kraft (die zur vdW-Kraft gehört, "Boltzman-gemittelt", rotierend, frei) und der räumlich fixen, nicht rotierenden, nicht "Boltzmann-gemittelten" Wechselwirkung zwischen zwei permannenten Dipolen nicht erläutert. Das hätte ich in Chemie damals schon ganz gern gelernt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Intermolecular_forceAußerdem hat Prof. Reimhult anscheinend auch eine nicht vdW-Interaktion mit rein genommen (Ion-Dipol).