Danke für deine Antwort! Ja, die Nanomenhir-Methode ist leider zu ungenau erklärt. Da müsste man ihn fragen.
Zu der letzten Frage meines ersten posts (SPR):
Zitat:
Heißt das, dass unterschiedliche Wellenlängen verschluckt werden, sobald etwas bindet, oder heißt das, dass eine gewisse Resonanz-Wellenlänge verschluckt wird und sich der Winkel dieser spezifischen Wellenlänge ändert? (Leider sprechen die immer nur von Resonanz-Winkeln, aber die Wellenlänge des Lichts muss doch auch eine Rolle spielen..? Tendiere zu Letzterem)
Beides! Das sind die 2 Möglichkeiten des Versuchsaufbaus (siehe unten, Möglichkeit 1 und 2)
Um ein Plasmon (=longitudinale Schwingung des Elektronengases) mit Licht anregen zu können, müssen sich die Dispersionskurven der beiden schneiden.
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/ ... vscml.htmlMan benötigt also
eine richtige Frequenz und
eine richtige Wellenzahl. Das Problem: Wie bringt man die Kurven dazu, sich zu schneiden? Oder anders gesagt: Wie kann man die Plasmonen anregen?
Zuerst muss man mal die Polarisation des Lichts bedenken, nur eine p-polarisierte Transversalwelle (nur Transversalwellen können polarisiert sein) kann an eine longitudinale Schwingung koppeln.
http://www1.physik.uni-greifswald.de/le ... andout.pdfAuf Seite 2 die Grafik und Definition von s- und p-polarisiertem Licht.
Man kann sich das grafisch so vorstellen, dass das p-polarisierte Licht wie ein geschwungener Hammer auf die Oberfläche zu steuert und dadurch seinen Impuls übertragen kann, während s-polarisiertes Licht den Hammer "seitlich" (von links nach rechts anstatt von oben nach unten) schwingt und die Oberfläche nur streift.
Den Rest kann man sich (fast) aussuchen:
1. Möglichkeit: Frequenz (bzw. Wellenlänge) festlegen und über die Wellenzahl (genauer: den Winkel) steuern. Und da die Wellenzahl (kx) von k und dem Einfallswinkel abhängt, kann ich sie über die beiden steuern. Hier gibts jetzt aber ein Limit: Licht, das sich in Luft ausbreitet, hat selbst bei einem theoretischen Maximalwinkel von 90° (sin90 = 1) noch immer eine zu kleine Wellenzahl kx, weil k einfach zu klein bleibt. Lösung: Ich lasse mein Licht durch ein "höher-brechendes" und damit "höher-permittives" Medium, ein Prisma, laufen (
http://de.wikipedia.org/wiki/Permittivi ... vit.C3.A4t), dadurch erhöht sich k, denn:
k = (ω/c)* Wurzel(εrel)
ω = Plasmafrequenz
εrel = relative Permittivität (generell gibt die Permitittivität die Durchlässigkeit eines Mediums für elektrische Felder an; die relative Perm. sagt uns, um das Wievielfache sich zwei gegensätzliche Ladungen im Medium weniger/schlechter anziehen als im Vakuum, in Wasser um das ca. 80-fache bzw. dh. Reduktion der Anziehung auf 1/80), laut obigem Wikipedia-link für transparente Stoffe: εrel = n² (von Maxwell entdeckt)
Ergebnis: Jetzt kann man das Plasmon nur mehr durch Verändern des Winkels anregen (=Resonanzwinkel), da man das k ja hoch genug gewählt hat, damit das Licht (nur!) über die evaneszenten Felder das Plasmon anregen kann.
2. Möglichkeit: Winkel festlegen und verschiedene Frequenzen (weißes Licht) verwenden. Vorraussetzung ist auch hier wieder, dass k hoch genug ist, also das Licht durch z.B. ein Prisma geschickt wird.
Die Bilder zu den beiden Fällen gibts hier:
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/ ... vscml.html