ChaoTic hat geschrieben:
diese proteste sind einerseits auch ein schuss ins knie...
was genau haben die proteste aus dem letzten jahr gebracht? haben es die politiker wirklich gerafft? NEIN. werden sie es auch nach x protesten raffen? NEIN! haben wir mehr geld bekommen? NEIN.
was haben die proteste uns studenten gebracht? viel aufruhr, blamagen und ein schlechtes licht auf die art der proteste (uni besetzungen, gefolgt von party exzessen und keine möglichkeit der weiteteren vorlesungs veranstaltungen).
klar ist es leicht mal laut auf den tisch zu hauen, aber wenn man mit keinen wasserfesten plan daher kommt, der auch WIRKLICH realisierbar ist, hat man gleich verloren.
die seite des staats sollte man auch in betracht ziehen:
sie werden keine langzeit studenten finanzieren. wozu auch? NICHTS ist kostenlos, außer das brötchen von deinen eltern! so sollte auch das wissen der profs bezahlt werden, denn schließlich verdient man später auch anhand seines wissens das geld!
mehr geld für die unis? auf jeden fall, aber dann sollen auch die studenten zahlen uzw. ALLE GLEICH! egal ob sie österreicher sind oder aus deutschland kommen.
überhaupt ist es ein wahnsinn zu denken dass man nach so einer harten krise leicht geld für die unis anschaffen kann wenn nicht mal die banken gscheit laufen....
bin nicht gegen proteste, aber wenn dann bitte mit plan und hirn

lg
hallo
vllt hast du recht, vllt checkt die politik auch nach diesen aktionen nicht, dass sie an dem ast sägt, auf dem sie sitzt.
eines jedoch ist sicher: ohne impuls keine veränderung (energieerhaltungsgesetz - trägheit

)
was die proteste gebracht haben: bin es leid über das thema zu diskutieren. nur eines: recherchiere mal die berichterstattungsdichte über hochschulpolitik vor den protesten und nach den protesten.
zur seite des staates: wer ist der staat? sind nicht die bürgerinnnen und bürger der staat, sind nicht WIR der staat?
wenn du mit staat die zuständige ministerin bzw. ihre partei meinst, so kann ich über ihre motive nur spekulieren. dass die övp aber jedenfalls nicht für eine egalitäre gesellschaft der chancengleichheit steht, das dürfte jeder und jedem klar sein. mancheR bezeichnet die erhaltung der machtposition der eigenen klientell als plumpe klientellpolitik, ich will das hier nicht unterstellen.
dass die spö dem ganzen ungerührt zuschaut ist auch ein faktum.
zurück zum staat: das ist eine tiefergehende diskussion. was sollte interesse des staates sein (natürlich gibt es dazu eine große bandbreite an meinungen)?
aber auch den neoliberalen (nichts um sonst, jedeR soll zahlen. wer es sich nicht leisten kann, pech!) muss klar sein, dass es für ein land wie österreich (ohne rohstoffe, ohne cheap labour) keine alternative zur wissensgesellschaft gibt. in dieser werden wir nicht bestehen, wenn viele talente ungenutzt bleiben, die akademikerInnenquote dem rest der entwickelten welt hinterher hinkt, spitzenwissenschaterInnen ins ausland gehen, grundlagenforschung keine unabhängige finanzierung mehr findet, .....
zu deinem letzten punkt:
genau das ist mmn ein gravierendes problem in österreich, dass bildung einen so niedrigen stellenwert hat, dass sogar schon die banken wichtiger sind, sogar den studierenden.
gute nacht, österreich. gute nacht, welt.
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Kilian, Referent für Bildungspolitik der ÖH Bundesvertretung, Universiätsvertretung ÖH BOKU
ehem. STV LBT
"Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.” Marie von Ebner- Eschenbach